Dienstag, 14. Juni 2016
Bevorstehende Reise
Ich würde gerne abtauchen. Einfach raus hier. Es ist so viel. Alles prasselt auf mich ein. Ich ühle mich als würde ich im Regen stehen und ich müsste die Regentropfen sortieren, aber sie sind einfach so schnell und es sind so viele auf einmal, dass ich mich nur noch in die Pfütze setzen kann, in das Gemisch der ganzen einzelnen Regentropfen und ich kann keinen mehr von dem anderen unterscheiden.

Italien kommt mir schon wieder ganz weit weg vor. Die Berge und das Wandern. Den ganzen Tag an der frischen Luft sein. Wenn man einmal losgegangen ist, kehrt man nicht mehr um. Und wenn man in der Mitte der Route angekommen ist gibt es sowieso nur noch das vorwärts gehen. Egal wie viele Stunden wir schon unterwegs sind, egal wie fertig wir sind, wie kraftlos und wie viel Lust wir haben weiter zu gehen. Wir gehen und klettern immer weiter. Immer einen Fuß vor den Anderen. Oder auch über den Anderen, je nach dem. :) Der Körper schafft viel mehr als man erwartet. Viel, viel, viel, viel, viel, viel mehr.

Ich vermisse die Wälder, die Ruhe. Und ich vermisse die Weite, die ich in Afrika kennengelernt habe. In dieser Weite, das ist ein so unglaubliches Gefühl, ich habe mich dort so frei gefühlt, befreit. Nur 3 Wochen war ich dort und trotzdem war es ein Schock wieder zu Hause in der Stadt zu sein, wo man kaum ein paar Meter weit gucken kann. Plötzlich kam mir alles so eng vor. Hier fühle ich mich so eingezwängt.

Aber nicht einmal mehr einen Monat, dann bin ich in Alaska für 3 Wochen zusammen mit meinem Vater :) Darauf freue ich mich riesig. Wir machen unter anderem eine 8 tägige Kajaktour und da sind wir dann ganz daußen in der Wildnis. Alles was wir brauchen müssen wir dabei haben. Natürlich auch die gesamte Nahrung für die 8 Tage. Es ist nicht das erste Mal für mich ganz draußen in der Wildnis zu sein. Aber ich war noch nie ganz so weit draußen und dann für 8 Tage mit einer Tour die es zu bewältigen gilt, damit uns das Boot am vereinbarten Treffpunkt wieder einsammeln kann. Es gibt dort nicht einmal Handyempfang. Für Notfälle nehmen wir ein Satellitentelefon mit. In den 8 Tagen keinen Handyempfang zu haben stört mich nur, weil ich dann meinem Freund nicht schreiben kann. Sonst schreiben wir uns immer mindestens einmal am Tag eine Sms, was wir so erleben, wie es uns geht und wie sehr wir uns vermissen und lieben. Dann über 8 Tage keinen Kontakt zu haben ist schon hart. Aber es ist okay, vermissen tue ich ihn ja so und so und wenn ich wieder zu Hause bin haben wir uns wieder :) Ein bisschen Angst macht es mir, dass ich zwar ne Menge Erfahrung mit Kanus habe, aber nicht mir Kajaks. Ich saß erst einmal in einem drin. Ich hab voll Panik damit umzukippen und nicht mehr rauszukommen. Oh, und der Flug nach Alaska, gruuusel. Ich hab solche Flugangst. Mal schauen ob die Beruhigungstabletten dieses Mal besser helfen.
Eigentlich freue ich micht total auf diese Reise. Vor allen Dingen jetzt wo ich darüber schreibe. Ich hab nur die ganze Zeit so ein mulmiges Bauchgefühl, wenn ich daran denke. Es macht mir Angst so weit weg von meinem Freund zu sein und ihn diese 3 Wochen nicht zu sehen. Das war schon immer so vor den Urlauben, in denen ich dann 3 oder 4 Wochen nicht da war. Das steht mir dann immer irgendiwe bevor. Mein Unterbewusst sein glaubt immer es würde irgendwas Schlimmes passieren, weil wir uns nicht sehen. Das hat sich da eingebrannt, als Flaschinformation, wie mir gerade klar wir. Denn wenn ich mir das jetzt mal bewusst mache, wird mir gleich viel wohler, weil mir klar wird, jetzt wo ich mich frage, warum ich eigentlich ein so komisches Gefühl dabei habe, dass es da garkeinen Grund für gibt. Es passiert garnichts Schlimmes. Es ist alles gut. Ich werde viel erleben und es wird bestimmt richtig toll und klar werde ich meinen Freund ganz doll vermissen, wie immer wenn ich ihn nicht sehe und ich weiß auch, dass er mich vermisst. Aber nach den 3 Wochen haben wir uns ja wieder. So schön festzustellen, dass nicht einmal ich einen Grund finde mir Sorgen zu machen!
Fürs Erste ist das wohl so eine Art Abschlussreise, der vielen unglaublich tollen Reisen, die ich zusammen mit meinem Papa gemacht habe :)
Ich hoffe in Zukunft mache ich solche Reisen auch mal mit meinem Freund zusammen :)
Aber zu erst einmal fange ich im Oktober mit meinem Studium an.

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